„njumii“ heißt das neue Bildungszentrum und zugleich die Marke der Handwerkskammer Dresden (HWK). Der Name setzt sich aus den englischen Wörtern „new“ und „me“ (neues Ich) zusammen. njumii legt den Fokus auf individuelle Karrieren, ob im Handwerk, im Betrieb, im Mittelstand oder in der Selbstständigkeit. Die Digitalisierung spielt dabei eine wichtige Rolle. Das unterstützt der DVS, der dieses Thema auch in seiner DVS STRATEGIE 2025 festgelegt hat.
Daher waren zur Eröffnung des neuen Bildungszentrums am 9. Juli 2021 Dr.-Ing. Roland Boecking, Hauptgeschäftsführer des DVS, Dr.-Ing. Ursula Beller, Koordinatorin des Handwerks im DVS, und Professor Dr.-Ing Steffen Keitel, Leiter der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Halle GmbH und Präsident der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau, gekommen.
Unter den 130 geladenen Gästen waren namhafte Vertreter aus der Politik wie Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert zugegen. Durch das abwechslungsreiche Programm führten der Präsident Dr. Jörg Dittrich und der Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Brzezinski der HWK Dresden. Dr. Dittrich sagte anlässlich der Eröffnung: „Entstanden ist eine neue Heimat des Handwerks und eine der modernsten Bildungsstätten Deutschlands.“ Alle weiteren Redner betonten die Bedeutung des Handwerks als wichtige und tragenden Säule der Wirtschaft in Ostsachsen und auch bundesweit sowie die hohe Qualität in der Fort- und Ausbildung, die im hohen Maße zur Fachkräftesicherung beiträgt.
Im njumii steht besonders die Digitalisierung im Fokus. Das zeigte sich nicht nur in der Videobotschaft von Marco Wanderwitz, Ostbeauftragter der Bundesregierung und Parlamentarischer Staatsekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, sondern auch in zwei weiteren Programmpunkten. Zum einen erlebten die Gäste einen virtuellen Rundgang der besonderen Art. Der BMX-Radkünstler Hannes Herrmann war durch eine Live-Videoschaltung mit dem Publikum verbunden, während er alle Bereiche des neuen Bildungszentrums erkundete. So konnten die Gäste die Arbeitsplätze für die Metallverarbeitenden Berufe bequem auf der Leinwand besichtigen.
Zum anderen faszinierte die Präsentation der Firma „Wandelbots“ mit einfachen Lösungen zur Robotik. Der Slogan des Unternehmens, welches von sieben wissenschaftlichen Mitarbeitern der Fakultät für Informatik der TU Dresden gegründet worden war, lautet: Automation von Robotern in drei Schritten. Die Wandelbots Teaching-Lösung erlaubt das einfache Programmieren von MIG/Mag/WIG-Schweißanwendungen.
Die Schweißtechnische Lehranstalt Dresden, die im njumii beheimatet ist, bietet ebenfalls digitales Lernen an. Mit einer virtuellen Brille können Auszubildende in ihrer „eigenen“ Umgebung schweißen, beispielsweise auf einer Ölplattform. Auf einer virtuellen Wand können die Lehrer das Schweißen verfolgen. Damit ist die DVS-zugelassene Bildungseinrichtung ein Beispiel für eine gelungene moderne Lehranstalt ganz im Sinne des Verbandes.
Im njumii – das Bildungszentrum des Handwerks lernen Metallbauer, Elektrotechniker, Feinwerkmechaniker, Klempner und Landmaschinenmechaniker. Auszubildende aus Ostsachsen erhalten hier ihre überbetriebliche Lehrlingsunterweisung, angehende Handwerksmeister lernen für ihren Meisterabschluss und zahlreiche weitere Handwerker besuchen Fortbildungskurse.
Das neue Bildungszentrum bietet auf mehr als 7.300 Quadratmetern Nutzfläche unter anderem für Werkstätten für die Lehrbereiche Metall- und Gebäudetechnik, die Schweißtechnik, ein Kompetenzzentrum Robotik sowie CNC-Werkstätten. Die Ausbildung erfolgt unter anderem in den Bereichen Blech, Steuerungstechnik, Erneuerbare Energien. Es stehen 176 Werkstattplätze für praktischen Unterricht, davon 40 Schweißarbeitsplätze, sowie 100 Plätze in den Unterrichts- und Seminarräumen für die Vermittlung theoretischer Kenntnisse zur Verfügung.